
Finale grande – ganz großes Kino
Am letzten Seetag starte ich mein typisches Programm – ausschlafen, Obstteller, Sport, Pool und Wellness. Dann muss ich mich aufhübschen. Bereits um 17:30 Uhr Abschieds-Empfang mit großem Auflauf inklusive Kapitän, danach Show und Gala-Dinner.
Als ich zur Kabine komme, haben wir Post: Einladung an den Offizierstisch. Uhi?!
Was haben wir gemacht? Frag ich mich gleich, dass wir zu der Ehre kommen.
Aber zunächst der Empfang des Kapitäns. Der so sympathisch viel zu früh das Glas erheben will und von der Direktorin „zurückgepfiffen“ wird und 10 Minuten später zurückhaltend verschmitzt fragt: „Darf ich jetzt?“
Vor uns steht eine tolle Crew, wie wir sie so noch nicht erlebt haben. Man fühlt sich wirklich wie zu Hause, besser noch, denn hier wird einem jeder Wunsch von den Lippen abgelesen und die freundliche Stimmung ist einfach super! Das Essen mega und ja….immer viel, zu viel!
Das Showteam haut nochmal alles raus, was es zu bieten hat. Kostümwechsel im Sekundentakt.
Denn geht’s in die Bibliothek.
Wir sechs Gäste werden mit Champagner empfangen. Auch am Tisch wird man außerordentlich hofiert. Dem vorzüglichen Gala-Essen, dass auch alle Mitreisenden so erhalten, wird hier noch ein besonderes Krönchen aufgesetzt. Die Kellner servieren allen am Tisch gleichzeitig. Aber was ist das? Auf dem sonst leeren Teller nur etwas, was aussieht wie ein kleiner, runder Minzdrop. Okay?! Dann gießen die Kellner eine Flüssigkeit aus der Karaffe und der Minzdrop geht auf wie ein Marshmellow. Bloß nicht essen, denn es ist nur ein Erfrischungstuch. 🙂
Zum Essen gibt es einen Teller mit seinem Namen darauf aus Schokoladenschrift und die Menükarte unterschrieben von den Offizieren. Es entwickelt sich ein interessantes Gespräch über Reisen und das Schiffsleben.
Warum wir in diesen Genuss kamen? Wir seien aufgefallen, in welcher Art und Weise? Ich weiß es nicht. Dennoch schön.
So genießen wir diese Ehre und auch die typische Eisparade,… wie im Fernsehen. Übrigens die Eistorten für den Einmarsch sind Attrappen. Aber Eistörtchen gibt’s trotzdem.
Alles in Einem ganz großes Kino. Beim Herausgehen aus dem Restaurant stehen alle Kellner Spalier und wir bedanken uns bei jedem für den ausgesprochen guten Service die ganze Reise hindurch.
Als wir vor der Tür stehen, kommen noch andere Gäste heraus. Spontan stehen wir alle denen Spalier und applaudieren ihnen und sie genießen den spontanen Spaß gleichermaßen.
Schade, dass wir morgen früh das Schiff verlassen müssen. Aber alles hat einmal ein Ende. Tschüss MS Amadea!

